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Dr. ir. Fouad Laroui
Universiteit van Amsterdam
sinntagma.com

Fake monolingualism and the writer

Every writer finds himself at the confluence of several forces that determine his work: First, there is the language in which he expresses himself. It is a given, perhaps the essential given. That language is dynamic on a scale of centuries but remains more or less stable on a generational scale. The language is his and not his: he is born into it, becomes aware within it, gives voice to his thoughts in it, searches within it for the expression of his emotions, but the language does not belong to him. Next, there is the writer’s personal style, which is his way of taking hold of the language, of manipulating it, of bringing it into line with what his body and psyche compel him to write. More precisely, it is the manner in which his body and psyche perceive the world. Thus, the contradiction “the language is his and not his” can be partially solved by the notion of style. Finally, there are the codes that indicate to readers, colleagues and institutions the particular tradition within which the writer places himself: social positioning, literary heritage, political engagement, etc. […]

Der Autor und die unechte Einsprachigkeit

Jeder Autor bildet das Delta einer Vielzahl von Kräften, die gemeinsam sein Schaffen determinieren. Da ist zum einen die ›Sprache‹, sein Ausdrucksmedium. Sie ist gegeben, vielleicht die unhintergehbare Gegebenheit. Über die Jahrhunderte hinweg ist diese Sprache im Wandel, in Generationen gemessen, bleibt sie jedoch mehr oder minder stabil. Die Sprache eines Schriftstellers ist die seine und nicht die seine: Er wird in sie hineingeboren, wird sich ihrer bewusst, artikuliert seine Gedanken in ihr, sucht in ihr nach Ausdrucksmöglichkeiten für seine Emotionen. Doch wirklich gehören tut sie ihm letztlich nicht. Zum anderen ist da der persönliche ›Stil‹ eines Autors, die besondere Weise, in der er sich einer Sprache bemächtigt, sie manipuliert, sie dem anpasst, was ihn Körper und Psyche zu schreiben nötigen. Genauer gesagt, ist es die Art, wie sein Körper und seine Psyche die Welt wahrnehmen. Daher lässt sich der Widerspruch, der darin liegt, dass die Sprache ›die seine und nicht die seine ist‹, teilweise über die Figur des ,Stils‘ auflösen. Und schließlich sind da die ›Codes‹, die Lesern, Kollegen und Institutionen anzeigen, in welche Tradition sich ein Schriftsteller stellt – durch die Einnahme einer bestimmten sozialen Position, kraft eines spezifischen politischen Engagements, über die Teilhaberschaft an einem besonderen literarischen Erbe usw.

 

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